Karriere und "Karriere machen" verbinden viele mit dem beruflichen Aufstieg, einer Beförderung, einer eindrucksvollen Laufbahn. Und diese wird oft an Merkmalen wie Beruf, Position und Gehalt gemessen. Aber entspricht diese Bedeutung wirklich der Realität? Ist Karriere wirklich nur gleichbedeutend mit "nach oben kommen" und "mehr verdienen"? Was Karriere noch bedeutet und wie Sie IHRE ganz eigene Karriere erfolgreich gestalten...
Der Begriff "Karriere" stammt ursprünglich vom französischen "carrière" und bedeutet "Rennbahn" oder "Laufbahn". Damit ist das Vorwärtskommen ein zentrales Element einer Karriere, jedoch nicht zwangsläufig der Aufstieg. Die meisten - so auch der Duden - definieren die Karriere als erfolgreichen Aufstieg im Beruf. Für viele bedeutet "Karriere machen", die Karriereleiter hinaufzuklettern. An die Spitze eines Unternehmens in eine Position mit großer Verantwortung und hohem Gehalt. Man könnte Karriere aber auch neutral als Synonym für einen "Werdegang" oder "Lebenslauf" betrachten. Damit übernimmt die Arbeit zwar immer noch eine zentrale Funktion im Leben vieler Menschen und bei der Karriere. Es ist aber nichts darüber gesagt, wie diese berufliche Laufbahn verläuft.
Jobs und Stellenangebote für die Karriere Wer den Begriff "Karriere" googelt, erhält als Treffer überwiegend Jobbörsen, Karriereportale von Unternehmen, Zeitarbeitsfirmen oder Personalvermittlungen mit Tipps zu Beruf und Bewerbung.
Wer Vorankommen will, der braucht ein Ziel. Sonst laufen wir Gefahr - wie die Pferde auf der Rennbahn -, nur Runde um Runde im Kreis zu drehen. Obendrein sehen wir uns dabei in ständiger Konkurrenz zu anderen neben, vor und hinter uns. Es ist ein Rennen, bei dem wir immer schneller laufen, ohne jemals anzukommen. Das rächt sich irgendwann - mit einem Burnout oder Herzinfarkt.
Erfolg und Karriere sind nahe Verwandte. Und beiden gemein ist: Sie brauchen ein klares Ziel, auf das sie sich hin entwickeln. Ohne Ziel kein Erfolg. Wie wollen Sie ihn sonst messen? Wie wollen Sie feststellen, dass Sie etwas erreicht haben, wenn gar nicht feststeht, was das ist? Bei der Karriere ist das nicht anders: Sie bestimmt sich durch EIGENE Ziele und Werte.
Vertikale oder horizontale Karriere? Ein solches Ziel kann der berufliche Aufstieg sein. Ein Job als Führungskraft, möglichst weit oben in der Hierarchie. Karriere kann bei dieser Definition aber auch machen, wer ein Medizinstudium absolviert, Arzt werden und anderen Menschen helfen will. Völlig unabhängig von einem Aufstieg.
Auch eine horizontale Karriere ist damit möglich. Das hat nichts mit dem gleichnamigen Gewerbe zu tun, sondern meint vielmehr eine Laufbahn als Fachkraft oder Top-Experte auf seinem Gebiet.
Wichtig ist ein erweitertes und vor allem persönliches Verständnis von Karriere. Es ist eben nicht die eine Laufbahn, in der alle nebeneinander herrennen. Stattdessen ist Karriere der individuelle Weg, den man für sein Berufsleben wählt - ob als Schüler, Berufseinsteiger oder Berufserfahrener.
Der bietet viel mehr Möglichkeiten, Abzweigungen, Umwege und auch andere Ziele. Erfolgreich Karriere zu machen heißt, die eigenen beruflichen Vorstellungen zu erreichen. Die können sich im Verlauf des Lebens immer wieder ändern. Wichtiger aber ist, sie zumindest vorab zu definieren. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, eine Karriere nach Ihren individuellen Vorstellungen und Erwartungen zu gestalten:
Bestimmen Sie Ihre Ziele Der wichtigste Schritt kommt ganz am Anfang: Sie sollten eine möglichst klare und konkrete Vorstellung von Ihrer Karriere haben. Reflektieren Sie und fragen Sie sich: Was möchte ich von meiner beruflichen Laufbahn? Wo sehe ich mich selbst im Job? Klären Sie Ihre Wünsche und Werte, welche Rahmenbedingungen Sie brauchen. Das können ideelle Dinge sein, wie Unternehmenskultur, Betriebsklima oder Art des Feedbacks. Oder organisatorische wie bestimmte Arbeitszeitmodelle. Überlegen Sie, welchen Führungsstil Sie sich wünschen. Und berücksichtigen Sie materielle Aspekte wie geldwerte Vorteile oder Aufstiegschancen.
Machen Sie sich frei von Konventionen In der Gesellschaft ist Karriere eng mit Aufstieg verbunden. Vielleicht machen Freunde, Bekannte und Familienmitglieder Ihnen genau das vor. Deswegen sollten Sie sich nicht verpflichtet fühlen, diesem Verständnis von Karriere zu folgen. Horchen Sie in sich selbst hinein: Was wollen Sie vom Leben? Am Ende müssen Sie mit dem Verlauf Ihrer Karriere glücklich werden. Lassen Sie sich zu nichts zwingen, was nicht zu Ihnen passt.
Bewerten Sie Ihre Wünsche Bringen Sie Ihre Wünsche und Ziele in die für Sie richtige Reihenfolge. Kurz: Setzen Sie Prioritäten für den jeweiligen Lebensabschnitt. Was wollen Sie unbedingt? Was jetzt, was hat noch Zeit? Überprüfen Sie sie kritisch: Welche Ziele sind realistisch? Welche müssen Sie in Teilziele zerlegen und welche sind Luftschlösser? Bei diesem Vorgehen hat sich die SMART-Methode bewährt: Idealerweise sind Ihre Ziele spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Sie können auch mit Checklisten arbeiten und so visualisieren, welche Punkte Sie schon erreicht haben. Manche merken dabei auch, dass sie in einer Karriere-Sackgasse stecken - und deshalb eine Kurskorrektur (oder einen Jobwechsel) vornehmen müssen.
Haben Sie keine Angst vorm Scheitern? Oft ist es die Angst vor dem Risiko, dem Scheitern und den möglichen Konsequenzen, durch die eine Karriere in einen bestimmten Ablauf gedrängt wird. Rückschläge und Niederlagen sind in der Regel kein Weltuntergang. Trauen Sie sich, ein Risiko einzugen und die Karriere aufzubauen, die Sie sich vorstellen.
Bewahren Sie sich Ihre Offenheit. Bedenken Sie: Eine Karriere ist nicht in Stein gemeisselt. Ihr Berufsleben läuft über mehrere Jahrzehnte, in denen Sie sich immer wieder verändern können. Vielleicht können Sie sich anfangs noch keine Selbständigkeit vorstellen, in einigen Jahren aber schon. Oder Sie entwickeln zu einem späteren Zeitpunkt den Wunsch, noch ein paar Stufen in der Hierarchie aufzusteigen. Bleiben Sie flexibel und offen für mögliche Karriereveränderungen.
Beispiele für verschiedene Karrierewege
Die berufliche Laufbahn kann auf verschiedene Arten gestaltet werden. Viele bewerten sie anhand finanzieller Erfolge, jedoch können Sie dies genauso an persönlicher Zufriedenheit oder Anerkennung erweitern. Um die Vielfalt von Karrieren zu verdeutlichen, zeigen wir Ihnen verschiedene Laufbahnen und
Alternativen:
Führungslaufbahn
Diese Laufbahn spiegelt das klassische Verständnis von Karriere wider. Jemand durchläuft eine Karriereleiter, arbeitet sich in einem Unternehmen bis zur Spitzenposition hoch. Das bedeutet Verantwortung für Teams, Projekte oder sogar ganze Unternehmen, wenn Sie zum Top-Manager aufsteigen. Verbunden ist diese Karriere mit einem hohen Verdienst, Ansehen und sozialem Aufstieg. Dafür bringen viele Top-Manager Opfer. Sie sehen ihre Familie kaum, arbeiten bis zur Belastungsgrenze. Leidet die Lebensqualität, entscheiden sich immer mehr dazu, wieder einen Schritt zurückzugehen (siehe: Downshifting).
Fachlaufbahn
Bei einer Fachlaufbahn geht es nicht um den hierarchischen Aufstieg. Vielmehr wird jemand hier zum Experten auf seinem eigenen Gebiet. Sie streben also keine Führungsverantwortung an, sondern entwickeln Ihre Qualifikationen bis zur Expertise weiter, erwerben tiefgehendes Know-how und haben einen Wissensvorsprung gegenüber anderen. So werden Sie zum gefragten und wertvollen Spezialisten, der bei Arbeitgebern und Kollegen hoch im Kurs steht. Ein gutes Gehalt bringt das ebenfalls.
Selbstständigkeit
Karriere können Sie nicht nur bei einem Arbeitgeber machen, sondern auch mit Ihrem eigenen Unternehmen. Wer sich selbstständig macht, setzt eigene Ideen um, verwirklicht seinen Traum. Sie werden zwar zum eigenen Chef, tragen aber auch ein größeres Risiko (für sich und die Mitarbeiter). Viele schätzen an der Karriere als Selbstständiger die größeren Freiheiten. Sie sind nicht an Vorgaben gebunden, können Entscheidungen allein treffen. Den Erfolg bestimmt dann aber der Markt.
Freiberufler
Als Freiberufler üben Sie einen freien Beruf aus. Sie bieten Unternehmen, Klienten und anderen Auftraggebern Ihre Dienstleistungen und Fähigkeiten an und geniessen damit ebenfalls viele Freiheiten, weil Sie nicht bei einem Unternehmen beschäftigt sind. Auf der anderen Seite müssen Sie immer neue Aufträge akquirieren. Sonst verdienen Sie auch nichts. Zudem sind Freiberufler nicht in allen Branchen tätig und gefragt.
Projektkarriere
Die sogenannte Projektkarriere liegt irgendwo zwischen Freiberufler und Fachlaufbahn. Mit Ihrem großen Wissen in einem bestimmten Bereich arbeiten Sie bei Projekten mit, leiten und führen diese zum Teil sogar. Oft sind Projektmanager nur für die Dauer des Projekts bei einem Arbeitgeber oder Auftraggeber beschäftigt. Die große Abwechslung bezahlen sie mit geringerer Jobsicherheit. Zumal diese Karriere oft bedeutet, dass Sie Pläne in anderen Bereichen (Familiengründung, Eigenheim) zurückstellen müssen.
Angestellter
Manche erzählen über ihren Job und finden, sie seien „nur“ Angestellter. Das Beschäftigungsverhältnis sagt aber nichts über die Karriere aus oder ob jemand damit glücklich oder unzufrieden im Job ist. Auch als Angestellter können Sie Karriere machen und einen Werdegang nach Ihren Vorstellungen umsetzen. Alles eine Frage der Definition und Selbsteinschätzung.
Es muss nicht immer eine Beförderung sein. Manche wünschen sich eine bessere Work-Life-Balance und wollen nicht täglich Überstunden machen. Die Festanstellung gibt ihnen die Sicherheit, um Ziele in anderen Bereichen zu erreichen. Als Angestellter in einem Job, der Sie glücklich macht (!), haben Sie genau die Karriere, die zu Ihnen passt.
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